Coromandel, East Cape und Wellington

Von Auckland gen Süden bis Wellington 13.-27.02.2017 Tag 226-240
Weiter geht’s auf die Coromandel Halbinsel, unser erster Stop auf dieser viel gelobten Halbinsel ist im Collville Bay Motorpark. Für 10$ checken wir ein. Ein bisschen gruselig sieht das hier schon aus. Eine menschenleere Wiese und eine ziemlich heruntergekommene Gartenhütte in der es des Nachts mit Sicherheit spukt. Doch für den Preis haben wir keine Einwände. Als sich die Wiese gegen Abend dann noch mit anderen Campern füllt, finden wir es sogar ganz nett hier. Leider können wir die Halbinsel nicht komplett umfahren, da der Norden scheinbar nur noch auf Schotterpisten zu erreichen ist. Das wollen wir unserem Nobbi lieber nicht zumuten und so fahren wir wieder gen Süd-Osten um uns wenigstens noch den östlichen Teil der Halbinsel anzuschauen, schließlich wollen wir uns den Hotwater Beach nicht entgehen lassen. Als wir den Strand erreichen, haben wir Glück, denn der Parkautomat war am Morgen kaputt, so dass wir uns die 4$ pro Stunde sparen können und so lange am Strand bleiben können wie wir wollen. Das Wetter ist leider etwas durchwachen, so dass wir uns nicht wirklich für einem Tag am Strand durchringen können. Trotzdem beobachten wir eine Weile wir andere Strandbesucher ihre Schaufeln auspacken um Löcher in den Sand zu buddeln. Nach kurzer Zeit stoßen sie auf warmes Wasser in dem es sich scheinbar gut aushalten lässt. Jetzt wissen wir auch, woher dieser Strand seinen Namen hat und warum er als beliebtes Touristenziel gehandelt wird. Wir übernachten noch eine Nacht im River Glen Holiday Park, bevor wir uns am nächsten Tag weiter gen Ostküste auf den Weg machen.

Doch wir kommen nur bis Tairua, denn hier macht uns Nobbi freundlicherweise darauf aufmerksam, dass es nun Zeit für seinen Ölwechesl wird. Wir machen schnell einen Termin in der Werkstatt und checken am nahegelegenen Holiday Park ein. Am nächsten Tag bekommt Nobbi sein frisches Öl, doch damit es es leider noch nicht getan. Freundlicherweise macht uns die Werkstatt darauf aufmerksam, dass unser Auto auch noch frisches Getriebeöl benötigt. Leider können sie es nicht gleich vor Ort machen, da sie Zuviels Termine haben und so fahren wir weiter in die nächste größere Stadt, nach Tauranga. Hier finden wir schnell eine Werkstatt, die uns einen Termin für den nächsten Tag gibt. Wir checken also wieder in einem nahegelegenen Campingplatz ein, wo wir es noch knapp vor dem heftigen Dauerregen in den kleinen Aufenthaltsraum schaffen. Den Rst des Tages verbringen wir mit Puzzeln, lesen und Filmen im Aufenthaltsraum. Es regnet die ganze Nacht und auch am nächsten Morgen ist noch keine Wetterbesserung in Sicht. Nach einem ausgedehnten Frühstück mit Lars, einem sehr netten Berufsschullehrer aus Hamburg, der gerade sein Sabbat Jahr macht, brechen wir zur Werkstatt auf und so langsam, entscheiden sich die Regenwolken weiter zu ziehen. Der Himmel klart auf und wir haben Glück, dass wir die Wartezeit  im Trockenen durch Tauranga schlendern können. Wir statten der Salvation Army einen Besuch ab, und Marius findet sogar einen gebrauchten Golfschläger für 2 $. Ab jetzt gibt es keine Langeweile mehr auf dem Campingplatz 😉 Noch schnell einen Muffin und einen Cafe getrunken und schon ist unser Auto wieder startklar.

Unser Weg führt uns weiter am East Cape entlang. Über eine nette geschwungene Küstenstraße. Wir genießen den Ausblick auf das Meer und machen irgendwann nähe Whatakane an einem unscheinbar aussehenden Campingplatz namens Maraehako halt. Er liegt in einer kleinen Bucht und wir haben die Hoffnung, hier direkt am Strand Campen zu können. Und tatsächlich, der Kiesstrand lässt sich wunderbar mit dem Auto befahren und kleine Steinhäufchen deuten auf Campfire hin. Perfekt! Hier bleiben wir. Wir genießen einen perfekten Tag am Strand, Marius spielt Gitarre und endlich kommen mal wieder unsere Hängematten zum Einsatz. Hier gefällt es uns so gut, dass wir gleich 3 Nächte bleiben. Am Abend machen wir natürlich Feuer und lernen Allen mit seiner 80 jährigen Schwester Janet und seiner Frau Sheila kennen. Auch ein nettes 80 jähriges Paar aus Schweden ist hier mit seinem Camper unterwegs. Wir bewundern die älteren Herrschaften für ihren Entdeckergeist und ihre Art zu reisen. Hoffentlich sind wir später auch noch so fit und erkundungsfreudig. Janet, schläft mit ihren 80 Jahren sogar noch in einem Zelt, während Allen und seine Frau mit einem kleinen Wohnwagen, den sie uns stolz präsentieren unterwegs sind. Auch unser zweiter Tag an diesem wunderbaren flecken Erde, wird ein toller Tag am Meer. Noch vor dem Frühstück, Marius schläft noch, stürze ich mich in die Fluten. Das Meer ist zwar kalt, aber so wunderbar erfrischend und klar, dass ich einfach nicht widerstehen kann. Der Tag verläuft wieder sehr entspannt und natürlich machen wir am Abend wieder ein Feuer.Im kleinen Shop des Campingplatzes haben wir noch Marshmallows besorgt, denn Sheila, hat den ganzen Tag von nichts anderem geredet 😉 So verbringen wir einen sehr netten Abend mit den 3en am Feuer und quatschen bei Rotwein und natürlich gegrillten Marshmallows über Gott und die Welt.

Am nächsten morgen heißt es Abschied nehmen, wir fahren ein Stückchen weiter. Eigentlich wollen wir an die östliche Spitze des Eastcapes fahren, doch dies hätte gut 20 km one way Schotterpiste bedeutet und das wollen wir unserem Nobbi lieber nicht antun. So fahren wir nach einem 2. Frühstück und einem schnellen Einkauf im überteuerten 4Square weiter nach Anaura Bay. Hier gibt es WLAN bis der Arzt kommt und natürlich liegt auch dieser Platz wieder direkt am Meer. Diesmal mit Sandstrand, dafür aber ohne Campfire. Auf Grund der optimalen WLAN Bedingungen bleiben wir gleich 2 Nächte um auch ein bisschen an unserem Blog zu arbeiten. Hier treffen wir Julien und Sebastian, mit denen wir immer mal wieder ein nettes Schwätzchen halten.
Irgendwie schaffen wir es unseren Blog gekonnt zu ignorieren und der zweite Tag vergeht wie im Flug. Wir überlegen gerade noch, ob wir noch eine 3. Nacht bleiben, als der Campingplatz von gefühlt mehreren Schulklassen inklusive Eltern übervölkert wird. Auf einmal ist es vorbei mit der idyllischen Ruhe und wir entscheiden uns für den Rück- bzw. Weiterzug nach Napier.

In Napier versuchen wir das erste mal einen kostenlosen Campingplatz. Als wir gegen frühen Nachmittag hier ankommen, ist es schon recht voll auf diesem Parkplatz direkt zwischen Promenadenstraße und Meer. Wir ergattern noch einen Parkplatz zwischen den zahlreichen Backpackern, die hier bereits ihr Quartier aufgeschlagen haben.  Hier lernen wir Felix, Laura und Sven kennen, 3 junge Backpacker, die sich ihr Reisebudget mit Blaubeerpflücken ein bisschen aufbessern. Immerhin, verdienen sie gute 15 $ die Stunde und da sie meist kostenlos campen, bleibt am Ende des Tage noch etwas Geld für die Anstehende Reise durch Neuseeland übrig.
Wir genießen die abendlichen Gespräche mit den Backpackern und entscheiden uns noch eine weitere Nacht hier zu bleiben, womit unser Maximum an erlaubten Nächten auch erschöpft ist. Jeden Abend kommt ein Ranger vorbei und schreibt die Nummernschilder auf um sicher zu gehen, dass sich hier niemand dauerhaft einnistet. Dies bereitet den 3 Backpackern einige Probleme, denn so langsam gehen ihnen die kostenlosen Sites aus, so dass sie vermutlich bald weiterziehen werden. Nach der ersten Nacht fahren wir mal wieder zum Briscos auf der Suche nach vernünftigen Campingstühlen, denn die billigen, gehen meist schon nach 1-2 Tagen kaputt. Wir werden leider nicht fündig, finden aber stattdessen einen kleinen 9 Loch Golfplatz auf dem wir spontan eine Runde mit unseren Schlägern von der Salvation Army spielen. Es klappt erstaunlich gut mit diesen alten Dingern und wir haben viel Spaß, zum krönenden Abschluss trinken wir noch mit unserem Platzwart ein dunkles Bierchen und führen wie soll es auch anders sein, Golfer-Fachgespräche 😉 Ein Besuch im Aquarium rundet unseren Besuch in Napier ab. Hier sehen wir dann endlich auch mal den sagenumwobenen Kiwi. Was für ein hässlicher Vogel.

Am nächsten Tag lassen wir Napier hinter uns und machen uns weiter auf den Weg Richtung Wellington. In Dannevierke einem Wikingerdorf machen wir an einem Golfplatz halt. Marius hat gestern Blut geleckt und will endlich mal wieder einen richtigen Platz spielen. Glücklicherweise ist dem Golfplatz ein kleiner Campingplatz angeschlossen, so dass wir uns entscheiden eine Nacht hier zu bleiben. Die Platzwärterin ist ursprünglich eine Holländerin, mit der wir schnell in ein nettes Gespräch kommen. Sie ist super lieb und bietet mir an, wenn ich Lust hätte einfach kostenfrei mitzuspielen. Und wenn Marius Lust hätte mehr als 18 Loch zu spielen, könne er das auch gerne tun. Während Marius seine Runde spielt, schreibe ich endlich den Bericht über Thailand fertig und beginne so langsam mal mit den Stichpunkten für Neuseeland. Immerhin haben wir schon wieder soviel erlebt und wollen ja nichts vergessen, so lange wir mit unserem Blog so lange hinterher hängen. Während ich diese Zeilen gerade schreibe sind schon die letzten Tage unseres Australien Aufenthaltes angebrochen. Aber dazu später mehr.
Ein gelungener Aufenthalt in diesem Dannevierke wie wir finden. Glücklich ziehen wir am nächsten Tag weiter. In Porirua finden wir etwas außerhalb von Wellington einen Campingplatz an dem wir gleich für 2 Nächte einchecken, denn wir haben vor am nächsten Tag mit dem Zug nach Wellington rein zufahren. Da wir noch recht früh sind und wir angeblich freie Platzwahl haben, entscheiden wir uns für einen Platz zwischen Küche und Toilettenhäuschen. Erledigen unsere längst überfällige Wäsche und liegen bereits um 21 Uhr Bettfertig in unserem Camper, als es auf einmal an der Fensterscheibe klopft. Etwas verstört öffnen wir die Schiebetür und schauen in ein recht unfreundlich drein schauendes, älteres Gesicht, was zu einem Herren aus dem Schwabenländle gehört, der uns lautstark entgegen brüllt: „Mir ham hier reserviert!!!“ Immer noch verstört, fragen wir ihn freundlich, ob er nicht einen anderen Platz nehmen könnte, da wir schon alles nach vorne geräumt hatten und wie gesagt schon bettfertig waren. Dies ginge aber nicht, so dass wir unseren Wagen wieder umräumen, zumindest den Fahrersitz frei machen und uns einen anderen Platz suchen. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir uns von vorne herein einen anderen Platz ausgesucht. Aber gut. Immer noch leicht verstört über die Unfreundlichkeit des Schwabens und auch ein bisschen belustigt über diese ach so deutsche Art, kuscheln wir uns wieder in unseren Camper und verbringen den Rest der Nacht ohne weitere Störungen.
Immer noch leicht belustigt, stehen wir am nächsten Morgen auf und der Satz „Mir ham hier reserviert“ wird im weiteren Verlauf unserer Reise zum running Gag. Wir machen uns fertig und nach einem kleinen Frühstück laufen wir knappe 20 Minuten zum Bahnhof von wo wir aus mit dem Zug nach Wellington fahren wollen. Doch heute gibt es Schienenersatzverkehr und so sitzen wir kurze Zeit später im Bus. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Stadt.
Direkt gegenüber des Bahnhofs befindet sich das Fährbüro wo wir kurzerhand unserer Überfahrt für den nächsten Morgen buchen. Und da wir nun eh schon einmal am Wasser sind, schlendern wir die Promenade entlang ins Herz der Stadt. Das Wetter ist durchwachsen. Sonne, Wind und Regenschauer wechseln sich regelmäßig ab, doch wir haben unserer Regenjacken dabei und sind für alles ausgerüstet. Abgesehen vom wechselhaften Wetter gefällt uns Wellington auf den ersten Blick ganz gut. Am Ende der Promenade, welche von Restaurants, Bars und kleineres Shops gesäumt ist thront ein riesiges modernes Gebäude. Das Te Papa, Neuseelands National Museum. Doch da gerade die Sonne scheint, heben wir uns den Besuch für später auf und schlendern erstmal weiter in die Stadt, durch die Fußgängerzone, die soweit auch einen netten Eindruck hinterlässt, über eine hölzerne Brücke zu dessen Fuße gerade ein Theaterstück aufgeführt wird, langsam wieder zurück zum Wasser. Am Wasser gönnen wir uns einen Kaffe und beobachten Jugendliche wie sie immer wieder ins Hafenbecken springen. Sie und wir lassen uns von dem kurzen Regenschauer nicht beirren. Langsam aber sicher wird es für uns nun doch Zeit uns mal das Museum anzuschauen. Wir sind sehr beeindruckt. Wir lernen viel über die Artenvielfalt Neuseelands, über die Maori Kultur und die Geschichten der Einwanderer, sowie in einer eigens dafür angelegten Sektion über den Krieg und die Gallipuli Schlacht.  In diesem Museum könnte man mehrere Tage verbringen und hätte wahrscheinlich immer noch nicht alles gesehen. Doch nach gut 3 Stunden neigen sich die Öffnungszeiten langsam dem Ende zu und wir entscheiden uns zurück, raus in den Sonnenschein zu gehen. Hier beratschlagen wir kurz, ob wir irgendwo in einem der netten Restaurants am Hafen essen. Da alles recht teuer ist, schnappen wir uns einen unserer Müsliriegel und treten den Heimweg, diesmal mit dem Zug an. Zurück am Campingplatz kochen wir uns unser Abendessen und lassen den Abend mit unserem benachbarten, deutschen Pärchen, welches gerade von der Südinsel kommt und nun ihre Tochter auf der Nordinsel besuchen will ausklingen.

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