Big Sur

Tag 46 (19.08.2016)
Ach war das schön mal 2 Nächte in einem richtigen Bett zu schlafen und sich nich komplett anziehen zu müssen wenn man mal zu Toilette muss. So ein eigenes kleines Badezimmer mit eigener Dusche hat schon was für sich. Trotzdem ziehen wir heute weiter gen Süden. Unser grobes Tagesziel lautet Monterey am famous Big Sur, am Highway No. 1 gelegen. Am frühen Nachmittag erreichen wir Monterey, verlassen den Highway und fahren durch das emsige und lebendige, kleine Städtchen. Auf der Suche nach einem Campingplatz in der Gegend, fahren wir sämtliche Stationen an, doch leider vergebens, es ist nichts zu machen. Entweder sind die Nationalparks und somit ihre auch ihre Campingplätze wegen der aktuell wütenden Waldbrände geschlossen, oder die wenigen privaten Campingplätze welche geöffnet sind, haben keinen Platz mehr. Okay, für mehr als 60$ die Nacht wäre noch ein Platz zu haben, das ist uns aber wiederum zu teuer. Wir fahren also weiter, verlassen die Küste und begeben uns in die Berge. Hier soll es auch noch einen Campingplatz geben. Wir folgen einer engen Straße, gesäumt mit Plakaten auf denen „Thank you firefighters“ zu lesen ist. Scheinbar hat die Feuerwehr hier im Kampf gegen die Waldbrände ganze Arbeit geleistet. Wir schlängeln uns weiter den Berg hinauf und werden immer unsicherer, ob wir hier einen Campingplatz finden. An einer Lichtung treffen wir einen äußerst freundlichen Amerikaner mit einer Gasmaske und als wir das Fenster runter kurbeln, um ihn nach dem Campingplatz zu fragen, riechen wir es auch, die ganze Luft ist voller Qualm und Asche. Der freundliche Mann empfiehlt uns nicht weiter zu  fahren, denn vor einigen Tagen hat hier noch das Feuer gewütet. Er sei gerade dabei sein Haus zusammenzukehren. Wir sind geschockt, wünschen ihm viel Glück und sehen zu, dass wir kehrt machen. An der Küste angekommen fahren wir weiter gen Süden,  um erfolglos weitere Campingplätze abzuklappern. Mittlerweile ist es dunkel geworden. An den privaten Campingplätzen werden die Lagerfeuer gezündet und wir sind leicht verwirrt, noch wenige Meter vor dem Campingplatz sind wir an einem Camp für die Feuerwehrleute vorbeigefahren, die hier ein paar Stunden Ruhe und Verpflegung vor und nach ihren Einsätzen finden. Wir fragen uns ernsthaft, wie es möglich ist, dass in einem Radius von 10 km auf der Seite Menschen ihre Häuser durch die schlimmen Waldbrände verlieren und auf der anderen Seite gemütlich am Lagerfeuer gesessen wird. Aber gut, so ist das wohl….
Eine Weile später entscheiden wir uns für einen neuen Versuch in den Bergen, unsere App hat uns verraten, dass es hier scheinbar ein Plätzchen zum Schlafen gibt. Und richtig sobald wir etwas höher kommen, stehen schon die ersten Zelte und Sleep-In Vans am Straßenrand. Wir suchen uns eine kleine Bucht, parken unser Auto und bereiten uns auf eine Nacht im Auto vor. Okay, es war nicht die bequemste Nacht, aber es ging. Der phantastische Sternenhimmel hat nahezu alles entschädigt.

Tag 47 (20.08.2016)
Glücklich über unsere kostenlose Nacht im Auto fahren wir den Berg wieder hinunter und sehen erst jetzt im Tageslicht, wie schön unser Übernachtungsplatz wirklich war. Unser Auto war mit einer dünnen Schicht Asche belegt und wir denken bei uns, das müssen wohl die Auswirkungen des Feuers von gestern sein. Zurück an der Küste haben wir wieder einmal Glück, der Highway 1 ist auf Grund der Waldbrände, entgegen der Info eines Polizisten, nicht gesperrt. Die Sonne kommt raus und wir können bei schönstem Wetter Seebären und Robben am Strand beobachten. Es ist interessant zu sehen, wie sie sich im Wasser käbbeln oder faul am Strand rumliegen und sich mit Sand beschmeißen zum Schutz vor der Sonne und Wärme. Nach einer Weile und vielen Fotos später fahren wir weiter zum Hearst Castle. Wir wundern uns noch, warum der Parkplatz so leer ist. Schon am Eingang werden wir von einem freundlichen Herren abgefangen, der uns informiert, dass das Schloss, leider auf Grund der schlimmen Waldbrände nicht zu besichtigen ist. Stattdessen dürfen wir die Ausstellung und den Film über die Entstehung des Castles, sowie die Geschichte von Herrn Hearst, kostenlos anschauen. Eine wirklich interessante Geschichte und unglaublich, was dieser Mann im Jahr 1919 dort oben auf dem Berg geschaffen hat. Wir bedauern sehr, dass wir es uns nicht live und in Farbe anschauen können. Am Aussichtspunkt am Fuße des Berges sehen wir erst das Ausmaß des Feuers. Hubschrauber und kleine Flugzeuge schwirren in der Luft und versuchen der Flammen Herr zu werden.
Wir sehen riesige Qualmwolken in den Bergen aufsteigen. Unglaublich wie groß das Ausmaß dieses Feuers sein muss.
Nach diesem interessanten Aufenthalt fahren wir weiter am Big Sur entlang. Schon am frühen Nachmittag beginnen wir mit der Campingplatz Suche und sind wieder einmal erstaunt wie teuer die einfachen und raren Plätze hier an der Küste doch sind. Nach 2-3 Versuchen sind wir erfolgreich und finden ein Plätzchen für die Nacht, mit Dusche und Waschgelegenheit für unsere Klamotten.
Der Campingplatz in Morro Bay wir nur von älteren Damen geführt und sie sind wirklich sehr freundlich zu uns. Eigentlich hatten sie keinen Zeltplatz mehr frei, doch währen wir schon gehen wollten, bieten sie uns einen Camper Platz inkl. Strom und Wasser zum Preis eines Zeltplatzes an. Spontan entscheiden wir uns für eine 2 Nacht bei diesen freundlichen Damen. Der Platz ist zwar nicht wirklich schön, aber er hat einen großen Vorteil, er liegt direkt am Strand und zu allem Überfluss passt auch noch das Wetter.
Zufrieden bauen wir unser Zelt auf und genießen den Rest des Tages in der Sonne.

Tag 48 (21.0.2016)
Heute ist wieder ein sog. halber Arbeitstag. Wir müssen einkaufen und unsere Wäsche machen. Nach getaner Arbeit gehen wir endlich zum Strand. Es ist mir zwar warm genug in Badesachen am Strand zu sitzen, jedoch zieht mich nichts, aber auch gar nichts in die tosenden Fluten des kalten Pazifiks. Marius sieht das anders, kaum am Wasser angekommen, stürzt er sich auch schon in die Fluten. Es ist bitter kalt, doch er scheint Spaß in den Wellen zu haben. Das kalte Wasser verkürzt seinen Aufenthalt jedoch erheblich. Erfrischt und sichtlich glücklich kommt er schon bald aus dem Wasser zurück. Wir verbringen noch ein paar  Stündchen in der Sonne, bis es uns zu kühl wird und wir wieder zurück zu unserem Zelt schleichen. Endlich ein Tag am Strand. So, und etwas wärmer haben wir uns unseren Endless Summer vorgestellt.

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