Lima

3 Tage Lima und der Weg dorthin 30.08-04.09.2016
Die Abgabe unseres Mietwagens klappt am Morgen ohne Probleme. Wir sitzen schon im Bus, als mir auffällt, dass ich mein Handy weg ist. Mist, ich habe es wohl im Auto vergessen. Wir stoppen kurzerhand den Bus, nehmen unser gesamtes Gepäck wieder an uns und eilen zurück zur Mietwagen Rückgabe. Ich habe Glück, 2 Minuten später und unser Auto wäre schon auf dem Weg zur Waschstraße gewesen. Mein Handy liegt seelenruhig in der Seitentür. Puh, das war knapp.
Erleichtert nehmen wir den nächsten Shuttel zum Flughafen. Glücklicherweise haben wir ja Zeit ohne Ende.
An unserem Terminal angekommen, erfahren wir, dass wir unser Gepäck erst 4 Stunden vor Abflug aufgeben dürfen. Vor uns in der Schlange stehen 2 Mädels mit kleinen Rucksäcken. Nichts im Vergleich zu unseren riesigen, schweren Rucksäcken. Jeder Rucksack bringt mittlerweile, dank der zusätzlichen Camping Ausrüstung stolze 23 kg auf die Wage. Plus Handgepäck und Gitarre, sind wir ganz schön beladen. Auf meine Aussage, „schau mal, mit wie wenig Gepäck die beiden Mädels reisen“, meint Marius nur, „vielleicht sind die beiden ja nur über ein verlängertes Wochenende unterwegs“.
Der freundliche Herr am Schalter, macht uns darauf aufmerksam, dass uns Spirit Airlines nur nach Peru fliegen wird, wenn wir eine Ausreise aus Peru nachweisen können. Die beiden Mädels mit dem leichten Gepäck ereilt das gleiche Schicksal. Wir erfahren, dass sie auch nach Lima wollen und, dass sie btw. ebenfalls ein ganzes Jahr unterwegs sind. Glücklicherweise haben wir ja genug Zeit und ein kostenloses WLAN, so dass wir uns in aller Ruhe eine günstige Busverbindung von Puno nach Copacabana in Bolivien buchen können. Der Trip kostet uns 8 Euro pro Person. Sollten wir diese Verbindung also nicht in Anspruch nehmen, ist es auch nicht weiter schlimm.
Die nächsten Stunden verbringen wir mit den beiden Mädels am Flughafen. Sie kommen übrigens aus Frankreich und sind ebenfalls seit 2 Monaten unterwegs. Von ihren Reiseerlebnissen berichten sie übrigens in ihrem Blog www.levoyagedesfilles.wordpress.com
Wir haben uns viel zu erzählen, so erfahren wir, dass die beiden mit dem Auto in Frankreich gestartet sind und bis Riga gefahren sind. Dort haben sie ihr Auto namens Titine verkauft und sind mit der Transsibirischen Eisenbahn weiter gereist. Aktuell kommen sie gerade aus Japan, wo sie für einige Zeit wwoofing gemacht haben. Wwoofing, bedeutet, man arbeitet beispielsweise auf einer Farm und erhält dafür Kost und Logie kostenfrei. Ein interessantes Konzept wie wir finden. Wir können uns gut vorstellen, dass wir dies im weiteren Verlauf unserer Reise auch mal ausprobieren. Ach ja, die beiden Mädels heißen übrigens Lise und Cecile. Während wir von unseren Reiseerlebnissen berichten vergeht die Zeit wie im Flug und schon können wir unser Gepäck einchecken. Mit unserem Ausreisenachweis klappt dies nun ganz hervorragend und ehe wir uns versehen sitzen wir auch schon im Flieger nach Fort Lauderdale. 5 Stunden später landen wir im schwül warmen Fort Lauderdale. Hier haben wir nun 12 Stunden Aufenthalt bevor es weiter nach Lima geht. Nach unserer Uhrzeit ist es nun 2 Uhr. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen und verschlafen den Hauptteil unserer Wartezeit. Weiter geht es also nach Lima. Cecile und Lise haben ein Hostel in unserer Nähe und so beschließen wir uns in Lima angekommen ein Taxi nach Miraflores zu teilen. Dies klappt auch ganz hervorragend und so finden wir uns knappe 36 Stunden später in unserem Hostel ein.
Mit den beiden Mädels haben wir uns für Samstag Abend auf einen Pisco Sour verabredet.
Unseren Anreiseabend lassen wir entspannt bei einem Pisco und ein paar Pommes im Sandwichladen unterhalb unseres Hostels ausklingen.
Mittlerweile ist schon der 2. September, nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Barranco, wir schlendern an der Strandpromenade  entlang bis wir dieses nette bunte Viertel von Lima erreichen. Hier gefällt es uns auf Anhieb. Wir schlendern durch die Gassen, nehmen in einem netten kleinen Restaurant unser Mittagessen zu uns und schlendern gemütlich wieder zurück. Der erste Eindruck von diesem bunten quirligen Land in Süd Amerika ist hervorragend und wir freuen uns auf die nächste Zeit hier.
Am nächsten Morgen werden wir schon auf dem Weg zum Frühstück von einem Guide der Free Walking Tours Lima abgefangen. Kurzerhand entschließen wir uns nach dem Frühstück an seiner Tour teilzunehmen.
Wir treffen uns mit den anderen Touris am Platz vor unserem Hostel und fahren zusammen mit 2 Guides mit dem Schnellbus, dem Metropolitano für 2,50 Soles ins Zentrum. Am Plaza del Armas treffen wir auf 2 weitere Gruppen. Hier werden wir in englisch und spanisch sprachige Gruppen aufgeteilt und schon geht es los in das bunte treiben der Hauptstadt.
Wir besichtigen Kirchen, Plätze, eine Bibliothek und lernen viel über Limas Geschichte. Unser Guide macht das richtig gut und am Ende nach gut 2,5 Stunden und einem kurzen Pisco Tasting bedanken wir uns mit einem großzügigen Trinkgeld für diese gelungene Führung. Mit Lisa und Holger, einem Pärchen, welches wir unterwegs kennengelernt haben gehen wir noch gemeinsam Mittagessen. Lisa hat eine Kirche ausgemacht, in der es ein Mittagsmenü gibt, dessen kleiner Kostenbeitrag gemeinnützigen Projekten zugute kommt. Das Essen schmeckt hervorragend und wir freuen uns, dass wir scheinbar die einzigen Touristen sind.
Nach dem Essen schlendern wir noch etwas durch die Innenstadt. Ich kann mich gar nicht satt an Lisas Hose sehen. In einem strahlenden Okergelb leuchtet sie schon von weitem. Der Schnitt ist hervorragend und sie sitzt wie angegossen. Auf Grund ihrer Hose sind wir bei der Walkingtour überhaupt ins Gespräch gekommen. Als ich sie Frage woher sie diese wunderbare Hose hat, errötet ihr Freund leicht und meint, er hätte sie selbst designed und geschneidert. Sie sei ein Prototyp und würde schon bald nach ihrer Reise in Produktion gehen. Ich bin begeistert! Wir erfahren, dass Holger ein kleines Outdoor Label namens http://www.adele-bergzauber.de betreibt. Für alle Sportbegeisterten, schaut mal vorbei, es lohnt sich.
Nach dem leckeren Mittagessen in super netter Gesellschaft, fahren wir wieder zurück nach Miraflores. Den Nachmittag chillen wir in unserem Hostel. Am Abend treffen wir dann Cecile und Lise auf einen kleinen Geburtstagsumtrunk. Wir probieren sämtliche Pisco Variationen und die Mädels gönnen sich ein Ceviche, ein typisch, peruanisches Gericht mit rohem Fisch, Chili, Süßkartoffeln und Limette. Lecker! Wir hatten dies schon am Nachmittag unseres ersten richtigen Tages in Lima probiert. Nach knapp 3 Pisco merken wir den Alkohol gehörig und entscheiden uns so langsam für unser Bettchen. Was für ein schöner Geburtstagstag in Lima.
Am nächsten Tag heißt es wieder einmal Rucksack packen, wir reisen weiter nach Cusco. Da Inlandsflüge wirklich günstig sind, gönnen wir uns den Flug und landen schon 1,5 h später auf gut 3.400 m Höhe in Cusco. Mitten in der Stadt. Der Anflug auf den kleinen Flughafen ist atemberaubend. Vorbei an riesigen schneebedeckten Bergen, erstreckt sich unter uns eine bunte von roten Bergen umgebene Stadt. Cusco unser zuhause für die nächsten 3 Wochen. Jose holt uns vom Flughafen ab und bringt uns mit dem Taxi zu unserer Spanischschule in San Blas.
Wir bekommen ein kleines, schnuckeliges Apartment und machen erste Bekanntschaften mit den anderen Schülern, welche ebenfalls in der Schule wohnen. Uns gefällt es hier und wir freuen uns auf die ersten 2 Wochen Spanischkurs.

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