Uyuni und die Salzwüste

14.-18.10.2016 – Tag 102-106

Um 8:30 fährt unser Bus nach Uyuni ab. Heute scheinen wir im Spanisch Modus zu sein. Schon beim Frühstück unterhalten wir uns mit einem Lehrer und einigen Schülern, die auf Ihrer Abschlussfahrt unterwegs sind. Auch mit dem Taxifahrer, der uns zum Busterminal bringt halten wir ein kleines Schwätzchen, wir stellen fest, dass es schon erstaunlich gut klappt mit diesem Spanisch.
Unser Bus fährt pünktlich los und wir bewundern die sich ständig ändernde Landschaft. Wir stellen fest, so eine Tagesfahrt hat durchaus auch ihren Charme. Am späten Nachmittag erreichen wir Uyuni. Was für eine hässliche Stadt. Wir brauchen eine Weile bis wir unser Hotel gefunden haben. Das Hotel ist genauso hässlich wir der Rest der Stadt. Doch was soll’s, vielleicht haben wir ja Glück und fahren morgen schon in die Salzwüste. Nach etwas Sucherei finden wir die Agentur unserer Wahl in der gleichen Straße wie unser Hotel. Leider war bei Trip Advisor eine falsche Adresse hinterlegt. Aber wir haben ja Zeit. Bei Red Planet, so der Name unserer Agentur buchen wir unseren Trip durch die Salzwüste, leider erst für den darauffolgenden Tag. Was bedeutet, wir müssen noch eine Nacht länger in Uyuni bleiben. Nun gut, so bleibt uns wenigstens noch etwas Zeit unsere Wäsche zu machen.
Die beiden Schweizer Jungs, die wir schon im Bus kennengelernt haben, hatten mehr Glück, sie waren etwas früher dran und haben noch zwei Plätze für den morgigen Tag erwischt. Mit ihnen zusammen gehen wir noch eine Pizza essen, bevor wir den Tag beschließen. Der nächste Tag wird sehr sehr ruhig. In Uyuni gibt es nichts zu sehen, so verlassen wir unser Zimmer nur zum Mittagessen. Doch auch so ein fauler Tag vergeht wie im Flug und ehe wir uns versehen ist auch schon der nächste Morgen und wir können unsere Tour durch die Salzwüste starten.
Insgesamt starten wir mit 5 Jeeps. In jeden Jeep quetschen sich 7 Personen. Unser gesamtes Gepäck findet auf dem Dach des Jeeps Platz. Vollgepackt geht es los zu unserem ersten Stop. Der Friedhof der Züge. Ziemlich unspektakulär finden wir. Wir quetschen uns also wieder in unser Auto und weiter geht’s.
Die Besatzung unseres Autos besteht aus zwei Engländerinnen die für 3 Monate durch Südamerika reisen und einem englischen Pärchen, was so wie wir auch für ein Jahr unterwegs ist. Die Fahrtzeit vergeht wie im Flug während wir uns über unsere Reiseerlebnisse austauschen.
Schnell wird uns bewusst, wir haben Glück mit unserer Jeep Besatzung. Alle sind sehr nett und es wird nie langweilig. Das ist auch gut so, denn schließlich verbringen wir die nächsten 3 Tage gemeinsam in diesem Auto.
Nach dem Friedhof geht es weiter in ein kleines Dörfchen, wo wir lernen wie das Salz in der Wüste abgebaut und verarbeitet wird. Hier nehmen wir auch unser Mittagessen, Hühnchen mit Reis (wie immer) zu uns. Und dann endlich geht es in die Wüste. Wow endlose weiße Weiten erstrecken sich. Der Boden ist krustig und in 6-8 eckige große weiße Salzschollen unterteilt. Wir lernen, dass diese Muster durch Wasser verursacht werden,welches sich von unten durch die Salzkrusten kämpft. Unser erster Stopp ist direkt am Eingang der Salzwüste. Hier stehen einige Denkmäler aus Salz welche an das berühmte Rennen von Dakar erinnern. Wir machen schnell ein paar Fotos, denn wir wollen weiter in das Innere der Wüste. Hier werden wir mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Die Wüste ist riesig 12.000 qkm. Wir düsen also weiter ins Innere der Wüst und dann endlich werden wir mit unserem Fotostop inmitten der Wüste belohnt. Wir machen lustige Fotos und Videos. Nach einer guten Stunde geht es weiter zur Insel Incahuasi. Eine kleine Insel, mitten in der Wüste. Sie besteht hauptsächlich aus Felsen und unzähligen Kakteen. Hier machen wir uns daran die Felsen zu erklimmen um von oben einen atemberaubenden 360 Grad Ausblick auf die Wüste zu genießen. Eine weitere Stunden verbringen wir auf der Insel und sind wirklich beeindruckt von diesem Naturschauspiel.
Am Ende müssen wir uns ein Bisschen beeilen um den geeigneten Spot für den Sonnenuntergang zu finden. Schon aus dem Jeepfenster machen wir Fotos und halten noch rechtzeitig für einen wunderschönen Sonnenuntergang in der Wüste.
Und wieder müssen wir uns beeilen, denn es empfiehlt sich die Wüste zu verlassen bevor es richtig finster wird. Wir schaffen es knapp und erreichen unsere Übernachtungsgelegenheit. Ein Salzhotel im Niemandsland.
Hier bekommen wir unser Abendessen, Einen Wurstauflauf mit Pommes und spielen noch bis in die Nacht hinein mit unserem Guide Bullshit.
Die Nacht ist wärmer als erwartet und das Salzhotel gut isoliert. Wir schlafen hervorragend in unserem Salzbett.
Am nächsten Morgen geht es früh weiter. Um 7:00 Uhr sitzen wir schon wieder in unseren gepackten Jeeps und düsen weiter. Die ersten 2 Stopps sind eher langweiliger Natur. Danach wird es spannender. Wir erreichen den Nationalpark hier warten unzählige Lagunen mit Flamingos, Geysire, Täler voller Lamas und Vulkane auf uns. Wir sind beeindruckt von der Schönheit dieser Naturwunder und genießen den Tag in vollen Zügen. Wir verbringen zwar sehr viel Zeit in unserem Auto, doch die Sehenswürdigkeiten in diesem Naturpark sind es absolut wert. Am Abend erreichen wir unsere Unterkunft. Diese ist wirklich sehr einfach. Anfangs haben wir weder Strom noch fließend Wasser. Wir beziehen unser 4er Zimmer mit Anne und Andy, dem englischen Pärchen mit dem wir schon die Zeit im Auto verbracht haben. Die Betten sind alles andere als sauber und so entschließen wir uns für unsere eigenen Schlafsäcke, denn auch den geliehenen Schlafsäcken trauen wir nicht so recht über den Weg. Zum Abendessen wird sogar der Strom für 2 Stunden angeschaltet. Es gibt leckere Spaghetti Bolognese und Rotwein den Vivian freundlicherweise mit uns teilt. Nach dem Essen können wir noch das heiße Becken unweit unserer Unterkunft nutzen. Erst zweifeln wir, doch dann entscheiden wir uns recht spontan für ein heißes Bad. Denn etwas Wasser könnte unserem Körper nicht schaden. Der Weg zum Becken ist bitter kalt. Doch das Wasser in der heißen Therme ist richtig schön warm, fast schon ein bisschen zu heiß. Wir genießen das Bad mit einer weiteren Flasche Rotwein und lassen den Abend im heißen Wasser gemütlich ausklingen. Der Temperaturunterschied und vermutlich auch der Rotwein sind etwas viel für Marius Kreislauf. Etwas schwindelig, aber schön aufgeheizt gehen wir zurück zu unserer Unterkunft. Die heiße Quelle hat ihren Dienst getan und wir schlüpfen wohlig warm in unsere Schlafsäcke. Die Nacht verläuft erstaunlich ruhig und wir schlafen hervorragend. Leider geht es Marius am nächsten Morgen nicht so gut. Spaghetti oder die Therme sind ihm auf den Magen geschlagen. Tapfer hält er die Weiterfahrt zur Chilenischen Grenze durch. Auf dem Weg dorthin besichtigen wir noch die ein oder andere Lagune. Die Stopps verlaufen jedoch eher kurz, denn draußen herrscht eisige Kälte begleitet von heftigem Wind. An der Grenze verabschieden wir uns von unserem Guide Markus, der wirklich einen hervorragenden Job gemacht hat und natürlich von unserem Fahrer, der uns sicher und wohlbehalten durch die letzten 3 Tage chauffiert hat.
Wir checken aus Bolivien aus und steigen in den nächsten Bus nach San Pedro de Atacama in Chile. Auch dieser Grenzübertritt klappt zügig und unkompliziert und ehe wir uns versehen sind wir auch schon im warmen, sonnigen San Pedro angekommen.

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