24-27.09.2016 Tag 82-85
Heute heißt es Abschied nehmen. Unsere riesigen Rucksäcke bleiben erstmal in der Sprachschule. Amy gewährt ihnen Asyl bis wir zurück in Cusco sind. Jeder hat einen kleinen Rucksack für die nächsten Tage gepackt. Wie unbeschwert es sich doch mit leichtem Gepäck reist. Der Morgen verläuft völlig entspannt, denn schließlich war ja gestern Party angesagt und ich war erst so gegen 4 Uhr zuhause. Gepackt ist schnell. Wir hängen noch einwenig mit den Mädels ab bevor wir uns dann gegen Mittag zu sechst auf den Weg machen. Wir sind, so finden wir eine super Truppe, die beiden Mädels aus Frankreich, Jakob und Celine aus Deutschland und wir beiden. Wir erwischen im Zentrum einen günstigen Bus für 3,50 Sol entspricht ungefähr nicht ganz 1 EUR nach Urubamba. Von dort können wir einen Collectivo für 1,50 Sol nach Ollantaytambo nehmen. Unserem Ziel für die nächsten paar Tage. Die Fahrt verläuft reibungslos. Wir haben Glück und einen Sitzplatz erwischt. Der Bus wird so voll wie möglich gepackt. Irgendwann landet ein Pappkarton mit Hühnern auf meinem Schoß. Der Chickenbus macht seinem Namen alle Ehre. Gut 5 Stunden später erreichen wir Ollantaytambo. Hier gefällt es uns auf Anhieb. Ein hübsches kleines touristisches Dörfchen am Fuße einer weitläufigen Inkaruine gelegen. Umrandet von hohen Bergen, mit vielen kleinen Restaurants, Hostels und bunten Souveniershops. Jedes Pärchen ist in einem anderen Hostel untergebracht. Unseres liegt am Rande des Dörfchens in Richtung Bahnhof. Der Bahnhof, an dem der berühmte Zug zum Machu Picchu hält. Doch bevor es zum Machu Picchu geht, wollen wir erstmal die Gegend erkunden. Den nächsten Tag verbringen wir auf in der Inkaruine von Ollantaytambo. Nach dem Frühstück treffen wir uns wieder zu sechst und erklimmen gemeinsam die Stufen zur Inkaruine. Sie liegt malerisch im Berg. Die Inka hatten scheinbar eine Schwäche für Berge und haben ihre Bauwerke am liebsten in den Berg gebaut. So auch hier. Nachdem wir den ersten Teil der Ruine bestehend aus alten Steinen ( wie immer) besichtigt haben schlendern wir einen Pfad zu weiteren ehemaligen Inka Behausungen entlang. Am Ende erwartet uns eine in den Berg gepflasterte Treppe, die uns den Abstieg erleichtert. Wieder am Fuße des Berges angekommen warten auch schon ein Paar Alpacas zum Fototermin auf uns. Kaum zu glauben, dass wir diese hübschen Tierchen am Abend zuvor noch auf unserem Teller hatten.
Neben der Alpaca Wiese können wir die Wasserkunst der Inka betrachten. Sie haben das Wasser aus dem nahegelegenen Fluss abgeleitet und natürlich mit Hilfe von Steinen in verschiedene Brunnen und Rinnsale geleitet, so dass es ihnen leichter viel, das Wasser in Krügen zu sammeln.
Nach diesem schönen Vormittag schlendern wir über den Tourimarkt der natürlich nicht fehlen darf zurück zum Hauptplatz. Ich vermute er heißt auch Plaza del Armas, wie jeder große Platz in einer Stadt in Peru. Hier stärken wir uns mit einer Pizza bevor wir den gegenüberliegenden Berg in Angriff nehmen, denn auch hier, welch Überraschung, wartet noch eine Inka Ruine darauf von uns erkundet zu werden.
Also erklimmen wir auch diesen Berg und genießen die Aussicht auf die Hauptruine, sowie das kleine Städtchen am Fuße der Berge. Hier gefällt es uns noch besser, denn hier sind wesentlich weniger Touris unterwegs. Auch freuen wir uns, dass wir die Hauptruine bereits am Morgen gemacht haben, denn von unserem wunderbaren Aussichtspunkt können wir jetzt sehen, wie die Menschenmassen, wie die Ameisen durch die Ruine wuseln.
Mal wieder alles richtig gemacht. Wir krackseln munter weiter durch den Berg und gehen auch erst wieder runter als wir alles erkundet haben. Langsam setzt die Dämmerung ein und wir werden freundlich gebeten, den Abstieg anzugehen. Was für ein toller Tag. Den Rest des Nachmittages verbringen wir bei Jakob und Cecile auf der Terrasse, trinken Kaffee, bestaunen unsere Fotos und plaudern fröhlich vor uns hin. Das beste Abendessen unserer Peru Reise nehmen wir in einem kleinen Lokal ein. Hier gibt es vom Lamm über leckere Rindersteaks auch ein hervorragendes Alpaca Steak. Wir lassen es uns so richtig gut gehen. Trinken schwarzes Bier und sind uns schon am Abend einig, dass wir morgen wiederkommen.
Allzu spät wird es nicht, denn wir wollen morgen einen weiteren Ausflug machen. Diesmal soll es zu den Salzfeldern und nach Morray gehen.
Gesagt, getan. Schon am nächsten Morgen sitzen wir im Collectivo Richtung Urubamba. Für 1,50 Sol nimmt uns der freundliche Fahrer bis zur vereinbarten Kreuzung mit. Von dort aus wollen wir zu den Salinas laufen. Der Weg führt uns durch eine kleine Siedlung an den Fuße eines Berges. Hier bezahlen wir 10 Sol Eintritt für die Salinas, die wir allerdings von hier aus noch nicht sehen können. Wir sind allein, kein Mensch, außer ein paar Einheimischen haben sich hierher verirrt. Wir wandern frohen Mutes den Berg hinauf und werden nach einer guten Stunde mit einer wunderbaren Aussicht auf die Salinas belohnt. Wir können direkt zwischen den Salzfeldern umher wandeln und den Arbeitern, meist ganze Familien, bei ihrer Arbeit zusehen. Bis zu max. 250 kg Salz werden hier am Tag pro Kopf gewonnen. Wir knöpfen uns also die Salinen von hinten vor und machen am Haupteingang eine ausgedehnte Pause. Wir versorgen uns mit Wasser bevor wir uns an den nächsten Aufstieg nach Marras begeben. Wir haben keine Ahnung wie weit es ist. Wir folgen einer vagen Wegangabe eines Taxifahrers dessen Angebot wir dankend ablehnen und gehen mitten in den Berg hinein. Pferdespuren weisen uns den Weg. Die Sonne brennt gnadenlos und wir kämpfen uns Stück für Stück den Berg hinauf. Insgesamt bezwingen wir gut 700 hm bei einer Gesamtstrecke von gut 10 km. In Marras angekommen suchen wir mit einem kühlen Getränk Zuflucht im Schatten des Stadtbrunnens. Wir sind uns einig, das reicht für heute. Nach Morray gönnen wir uns ein Taxi. Der Fahrer ist so lieb und wartet gute 40 Minuten während wir uns die kreisrunden, stufenförmigen Anbaugebiete der Inka ansehen. Schon erstaunlich was die Inka hier geschaffen haben. Jede Terrasse wird durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem versorgt. Zwischen den einzelnen Terrassen gibt es einen Temperaturunterschied von ca. 5 Grad. Der freundliche Taxifahrer bringt uns nachdem wir uns alles angesehen haben wieder zurück nach Urubamba wo wir in den uns bereits bekannten Collectivo nach Ollantaytambo umsteigen und zufrieden nach Hause fahren. Wie versprochen nehmen wir unser Abendessen im Restaurant vom Vortag ein und fallen früh, erledigt aber glücklich ins Bett. Gut so, denn am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, denn wir wollen zum Machu Picchu.